Donnerstag, 30. September 2010

Freshers' Week


Der Innenhof während der Freshers' Week

Die Freshers‘ Week (die Einführungswoche am Trinity College) war toll! Die ganze Woche über haben sich die verschiedenen Societies vorgestellt und um Mitglieder geworben. Es gab total viel Essen, Süßigkeiten, Getränke und andere Dinge umsonst! Ich weiß nicht, wie viele Societies es am Trinity gibt, aber es müssen richtig viele sein! Ich bin beispielsweise der Internatinal Students Society (da werden Ausflüge, Parties etc. für internationale Studenten organisiert), der Food&Drink Society (die bieten Kochkurse an, mixen Cocktails, machen Sushi und einmal geht man in ein Restaurant, zahlt 15€ und bekommt dann ein Drei-Gänge Menu, das eigentlich 65€ kostet), der Hist Society (da wird viel debattiert und es werden Gastredner eingeladen (im Oktober kommt Bob Geldorf), man kann mitmachen oder zuhören), der History Society (auch hier werden Kurztrips oder andere Events organisiert und verbilligt angeboten), der DU Players (hier gibt es an erster Stelle Theater, aber auch Comedy, Konzerte verbilligt oder kostenlos) und der Boxing Society (ich wollte entweder Fechten oder Boxen lernen und anscheinend ist es ein tolles Ganzkörpertraining) beigetreten. Um der Society beitreten zu können, muss man meist einen Betrag von 2-5 € zahlen, dafür bekommt man dann fast alle Events umsonst oder deutlich verbilligt. Außerdem bekommt man mit dem Mitgliedsausweis auf viele Läden in der Stadt Prozente! Das ist wirklich eine super Sache.
Von der Uni aus wurden zwei Orientierungsveranstaltungen organisiert. Vor Allem die zweite Orientierungsveranstaltung hat mir gut gefallen, da man viel über die irische Kultur und das Leben und Ankommen hier erfahren. Wir sollten beispielsweise Kleingruppen bilden und uns überlegen, was in Irland anders als in unserem Heimatland ist. In meiner Kleingruppe waren zwei Russinnen, zwei Deutsche und eine Französin. Wir haben festgestellt, dass unter Anderem das Verkehrssystem hier komplett anders ist. Jeder läuft über die Straße, wann er will und als Fahrradfahrer schwebt man hier wirklich in Lebensgefahr! Gleichzeitig ist hier wirklich JEDER unglaublich freundlich und hilfsbereit. Die Französin erzählte, dass sie eine Passantin nach dem Weg gefragt hatte und diese ihr nicht nur den Weg erklärte, sondern auch ein Busticket für die Französin kaufte und ihr in die Hand drückte, sodass sie schnell und ohne Probleme am Ziel ankommen konnte!
Außerdem wurden wir darauf vorbereitet, dass wir hier auch schwere Phasen durchlaufen müssen. Es wurde uns erklärt, dass es bei den meisten, die für längere Zeit ins Ausland reisen, drei Phasen des Kulturschocks gibt. Zuerst kommt die sogenannte Honeymoon Phase, in der alles neu und supertoll ist. Die zweite Phase (anscheinend meist nach Weihnachten, wenn jeder zu Besuch in der Heimat war) ist die Disintegration Phase, in der man sich mit dem Gastland nicht mehr identifizieren kann und die letzte die Reintegration Phase. Hier lebt man sich wieder neu ein.
Auch das Eisbergmodell wurde uns nahegebracht. Demnach kann ein Mensch oder auch eine Kultur mit einem Eisberg verglichen werden: Nur 1/3 ist wirklich zu sehen, 2/3 liegen unter dem Wasser bzw. sind verborgen. Zu sehen sind beispielsweise Gestik, religiöse Rituale, Literatur, Kleidungsstil, Essen, Architektur. Verborgen bleibt aber das Konzept des Abstands zwischen den Menschen (in Deutschland sind es ja 30cm), die Weltanschauung, der persönliche Glaube, Erziehung, Werte, Schönheitskonzepte.
Besonders lustig an dieser Orientierungsveranstaltung fand ich die umgangssprachlichen Wörter, die uns erklärt wurden. Ein Beispiel: Der ATM bzw. der Geldautomat wird in Irland „hole in the wall“ genannt.


Das ist das Arts Building, wo all meine Kurse stattfinden. Leider handelt es sich dabei um das hässlichste Gebäude auf dem Campus, aber wie mein Dozent treffend sagte:
"Das Gute ist, dass man, wenn man IM Gebäude ist, durch die Fenster nach außen auf die schönen Gebäude sehen kann- wenn man denn Fenster findet."





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