Dienstag, 2. November 2010

Irische Mode

Vorab:

Mein (Fach-) Wissen in Modedingen ist äußerst beschränkt. Ich übernehme keine Garantie und keine Verantwortung für die Richtigkeit der verwendeten Begriffe. Außerdem soll es sich hier um keine vollständige Analyse des irischen (weiblichen) Kleidungsstils handeln, vielmehr um eine äußerst subjektive Betrachtung!

Was trägt eine typische Irin in Dublin zum Ausgehen?

Es gibt eine Devise, die jede Dublinerin besonders bei ihrer Abendgarderobe befolgt: So wenig Stoff wie möglich. Wetterverhältnisse oder Körpergröße und -Gewicht spielen dabei keine Rolle.

Kleidchen und Jumpsuits (Klick mich für ein Beispielbild!) scheinen ein absolutes Muss zu sein. Wichtig ist dabei, dass möglichst viel Bein (und/oder Dekolleté) gezeigt werden kann. Blümchen- und Batikmuster sind favorisiert und werden meist mit anderen Mustern kombiniert.

Außerdem möglichst niemals vergessen: Blazer!

Das abendliche Schuhwerk besteht zum größten Teil aus High Heels (damit in Temple Bar zu laufen ist wirklich eine Meisterleistung!) und vereinzelt aus Ballerinas oder Stiefeln. Dazu sollte aber auch erwähnt werden, dass es wirklich gute und schöne High Heels in Dublin tatsächlich kostengünstiger zu kaufen gibt als in Deutschland.

Jacken, Mäntel oder Jäckchen werden beim Ausgehen schlicht als überflüssig betrachtet und daher zuhause gelassen (mehr zum Kälteempfinden der Irinnen weiter unten).

Was trägt eine typische Irin in Dublin an der Universität oder zur Arbeit?

Im Grunde die gleichen Kleider, die sie auch zum Ausgehen verwendet, hier jedoch dann meist mit gemusterten oder farbigen Leggins/Strumpfhosen kombiniert. Longpullis (Klick mich für ein Beispielbild!) anstatt der sommerlichen Kleidchen treten seit Ende Oktober auch vermehrt in Erscheinung und werden ebenfalls mit Leggins kombiniert. Je nach Geschmack werden Leggins auch direkt zu einem Shirt oder Blazer und quasi als Hose getragen.

Viele geschäftstüchtige Frauen laufen mit Sportschuhen zum Arbeitsplatz und wechseln dort. Meiner Meinung nach ziemlich schlau! An der Uni tragen die meisten Mädchen Ankle Boots (Klick mich für ein Beispielbild!) (mit nur sehr kleinem Absatz), Halbschuhe oder grobe Stiefel (Klick mich für ein Beispielbild!), die meiner Meinung nach einen sehr schönen Stilbruch zu den Kleidchen darstellen.

Großer, auffälliger Schmuck oder auch Haaraccessoires (Schleifen und Blumen) werden sowohl bei Tag als auch bei Nacht getragen und auch das Make-Up variiert nur kaum zu den unterschiedlichen Uhrzeiten.

Ein Trend, der in diesem Winter hier sehr angesagt sein wird und mir sehr gut gefällt, ist Fake Fur (Klick mich für mehr Info!). Dies zu tragen ist als Accessoire (Handtasche, Stiefelansätze, extra Kragen) möglich. Viele tragen hier jedoch Felljacken, einige in Leopardenmuster.

Nachdem sich mein anfänglicher Schock über die absolut nicht wettergerechte Kleidung der irischen Damen gelegt hat, kann ich nun auch Mädchen in Kleidern oder Männer in T-Shirts anschauen, ohne direkt Schüttelfrost zu bekommen.

Auf dem größten deutschen Internet-Modeblog („Les Mads“) habe ich einen passenden Artikel gefunden: Klick mich, um den Artikel zu lesen!
Obwohl hier über englische Mädchen geschrieben wird, kann man das eins zu eins auf irische Mädchen übertragen.

Doch ich denke, dass die Begründung dafür zu oberflächlich ist. Wieso sollten ausgerechnet in England der Hype und das Nacheifern der Prominenten so groß im Vergleich zu Deutschland und Frankreich sein?

Ich denke vielmehr, dass es damit zu tun hat, dass an den Schulen Uniformpflicht herrscht. Ich sehe hier täglich kleine Mädchen in (oft wirklich hässlichen) Schuluniformen. Die allermeisten tragen dazu kunstvolle Frisuren, gigantisch große und viele Accessoires (Ohrringe, Haarreifen, Haarspangen, Ringe, Ketten, …) und sind schon in wirklich sehr, sehr jungem Alter auffällig stark geschminkt.

Meiner Meinung nach versuchen dieese Kids trotz einheitlicher Kleidung möglichst individuell auszusehen. Mit dem Alter steigert sich das dann noch weiter. Außerdem habe ich schon sehr oft Kleinkinder gesehen, die ohne Jacken, ohne Strumpfhosen und ohne Mützen herumgetollt sind, während ich meinen Schal enger geknotet und meinen Wintermantel fest zugemacht habe. Die Iren sind das Klima und, in unseren bzw. meinen Augen, unpassende Kleidung schon von Kindesbeinen an gewöhnt, sodass das Kälteempfinden einfach ganz anders ist.

Was mir auch auffällt ist, dass hier weit mehr Menschen auf ihre Weise individuell gekleidet sind als in Deutschland. Ob das dann auch immer gut aussieht, ist natürlich Geschmackssache.

Aus meinem Umfeld habe ich aber nun schon des Öfteren vernommen, dass der Kleidungsstil der irischen Damen (trotz viel nackter Haut) nicht wirklich gut beim männlichen Geschlecht ankommt. Weder bei Iren noch bei anderen Europäern.

Äußerst fraglicher Anmachspruch Nummer Eins in den Discos ist (hier die Übersetzung):

Er: „Ach, toll. Endlich mal jemand, der hier ganz normal aussieht!“

Sie: „Aha, mhh.. okay.. äääh.. danke???“

Achja: Mein Kompliment an die Abwehrkräfte der irischen Mädels! Good job!

2 Kommentare:

  1. Ich persönlich finde ja das Hose-in-die-Socken sehr schön^^

    AnkleBoots, Falscher Pelz und robe Stiefel werden übrigens auch von modebewussten Heidelberg Studenten getragen :)

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  2. Ich denk auch nich, dass es das nur in Dublin gibt :D Hab versucht zu beschreiben, wie hier alle rumlaufen.
    Aber Heidelberg is natürlich schon die Spitze der Welt.

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